Es ist 22 Uhr, das Handy vibriert. Eine kurze Whatsapp: “Kim, wir müssen mal eben ein Stream planen” – so fängt es meistens an. Doch diesmal war es besonders kurzfristig. Ruwen Prochnow von unserer Partneragentur Pronow aus dem hohen Norden hatte ambitionierte Zeitpläne. Bis morgens um 9 Uhr musste das Streamingkonzept für das Streamingzelt der Digitalen Woche Kiel stehen.
Wir haben die Agentur Pronow mit unserer Expertise in den Bereichen der technischen Planungen, Kamera- und Streamingtechnik, Gästezuschaltungen und Bildgestaltung unterstützen dürfen. Die Anforderungen: 5 Tage Livestream auf kiel.live, täglich zwischen acht und zehn Stunden mit den verschiedensten Keynotes, Speaker real auf der Bühne und zugeschaltet aus aller Welt. Zeitverschiebungen inklusive. Soweit, so gut.
Wie wurde das Livestreaming technisch realisiert?
Technisch haben wir uns für ein Hybridmodell aus Blackmagic Design und Vmix entschieden. Mit dieser Konstellation konnten wir auf vorhandene Hardware setzen und diese flexibel anpassen. Mit Vmix konnten wir einfache Gästezuschaltungen ermöglichen. Der Vorteil für die Zuschaltenden? Einfache Handhabung! Sie müssen lediglich einen Link im Browser aufrufen und können sich direkt einwählen. Es muss keine extra Software installiert werden. “Haben sie zoom? – Nein, aber Skype – Können wir MS Teams nutzen?” Diesen Fragen können wir in der Diskussion dann direkt hinter uns lassen. Insgesamt wurden 3 Kameras, davon eine geführte, genutzt. Da wir selbst zu Beginn aus zeitlichen Gründen nicht in Kiel dabei sein konnten, wurde zusätzlich von uns Personal und Technik für den Stream vermittelt.
Was war die größte Herausforderung vor Ort?
Bei so einem Produktionszeitraum erwarten uns die verschiedensten Herausforderungen. So war es auch diesmal. Da wir aus einem Festzelt gestreamt haben, gab es keine feste Infrastruktur. Weder Internetanschluss, noch Strom, noch Heizung. Und dabei sollte erwähnt werden, dass es durchaus im September in Kiel kühler sein kann. Es galt also auch hierfür Lösungen zu suchen. Fangen wir mit dem Internet an, denn ohne Sendeleitung geht es nunmal nicht. Dabei läuft hier nicht nur unser Signal Richtung kiel.live, der städteeigenen Streamingplattform, sondern auch unsere Gäste werden per Internet zugeschaltet. Zum Glück lag das Wissenschaftszentrum nur einen größeren Steinwurf entfernt. Gute 120m wurden von uns zum symmetrischen Glasfaseranschluss überbrückt. Wir haben eine Hauptleitung und zusätzlich eine Reserve verlegt, um Ausfallsicherheit zu gewährleisten.

Die weitaus größere Herausforderung lag in der Stromversorgung. Diese war beim Aufbau nämlich nicht in Betrieb. Bildschirme bleiben also schwarz. Leider wurde die Stromversorgung auf dem Außengelände nicht fachgerecht aufgebaut, sodass Feuchtigkeit immer wieder zum Auslösen der Sicherungen führte. Das Problem war erst am Ende des Aufbautages behoben. Im Laufe der Tage gab es noch weitere kleine Stromausfälle, die wir aber gelassen hinnehmen konnten. Durch die Erfahrungen am Aufbautag waren alle im Team vorgewarnt. So konnte entsprechend reagiert werden, um möglichst keine Auswirkungen auf die Streams zu haben.
Nicht nur Streamingtechnik kam zum Einsatz
Die kühleren Kieler Temperaturen im September konnte Ruwen Prochnow von Pronow schnell erwärmen. Durch seine gute Ausstattung als Fullservice- Eventdienstleister kam neben der Streamingtechnik nicht nur das Festzelt inklusive Bühne und Bestuhlung, sondern auch ein Heizstrahler aus seinem Bestand. Dieser sorgte nicht nur für warme Rücken in der Regie. Ob das Gerät zum Erwärmen des Snacks geeignet ist, musste jeder des Teams für sich selbst entscheiden… Unser Streaming Brothers Fazit: Optimierungsfähig

Der Stimmung im Team taten die Temperaturen also keinen Abbruch, wie das Bild zeigt. Im Gegenteil mit guter Laune und professionellem Auftreten wurden alle Präsentatoren empfangen und jeweils auf ihre Streams vorbereitet. Für viele war es eine neue Erfahrung zusätzlich zum Publikum in eine Kamera zu sprechen und ein InEar im Ohr zu haben. Nach Einführung war dann klar, dass alle in die Kamera mit Rotlicht sprechen und dass Fragen im Chat erst leicht zeitverzögert gestellt werden.
Wer verdammt nochmal hat Tante Emma gekillt?
Doch nun bleibt noch die Frage, wer denn nun Tante Emma getötet hat. Unter dieser Frage stand der letzte Vortrag der Digitalen Woche Kiel im Streamingzelt. Diese Frage warf Jens Fischer auf. Er beschäftigt sich mit neuen Store- und Retail- Konzepten. Und ob man dadurch “Tante Emma” neues Leben einhauchen kann. Digitalisierung findet nicht nur online statt, Die Verknüpfung von Digitalisierung und “Tante Emma” bietet viel Potenzial für den stationären Einzelhandel. Für mich war es mit einer der interessantesten Vorträge der Digitalen Woche Kiel.
Für Streaminganfragen im Raum Schleswig-Holstein stehen wir gerne mit unserer Partneragentur Pronow zur Verfügung. Eine kurze Mail an info@streamingbrothers.de reicht!
