Alle Wege führen zum Livestream!
Wie gehe ich am Besten live im Internet? Diese Frage stellen sich im Moment viele. Fitnesskurse, Wohnzimmerkonzerte, Gottestdienste oder auch das DJ-Set aus dem Club von Nebenan. Anlässe gibt es genug. Doch wie gehe ich technisch live? Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten. Ich möchte hier einmal drei Varianten aufzeigen. Vorweg sei gesagt, es ist eine Übersicht der Möglichkeiten. Hier geht es darum zu zeigen, wie ich schnell in Social Media streamen kann.
App Features der Videoplattformen nutzen
Die einfachste Variante ist die App der Plattform zu nutzen. Habe ich ein Smartphone oder ein Tablet, muss ich mir im ersten Schritt keine Gedanken über weitere Technik machen. Kamera und Mikrofon sind eingebaut. Auch eine Internetverbindung hat das Gerät. Alle Plattformen, sei es nun Youtube, Facebook, Twitch oder Periscope, bieten direkt in ihrer App die Livestream- Funktion. Die Handhabung ist bei allen schnell verstanden. Im ersten Schritt kann ich verschiedene Informationen zum Stream eingeben. Ein Titel ist ein Punkt davon. Häufig werde ich bei der ersten Nutzung gefragt, ob die App Zugriff auf Kamera und Mikrofon bekommen darf. Das muss ich natürlich bestätigen, sonst bleibt der Stream schwarz und stumm. Einmal bestätigt, kann ich mit einem Klick live gehen. Die Handhabung ist bei den Apps wirklich einfach. Großes technisches Verständnis ist hier zuerst nicht nötig. Das lässt mir Zeit mich auf den Inhalt und die Gestaltung zu konzentrieren. Wie stelle ich mein Smartphone richtig auf, dass der Zuschauer alles sieht? Was möchte ich im Stream zeigen? Das sind Fragen, die ich mir vorher stellen sollte. Meine Zuschauer werden mir höchstwahrscheinlich Fragen stellen, also sollte ich das Display sehen können, oder ein zweites Gerät für die Interaktion bereit halten.

Technisch funktioniert das Streamen über die Plattform- App “out-of-the-box”. Mittlerweile gibt es fürs Smartphone viel preiswertes Zubehör, um die Qualität zu verbessern. Externe Mikrofone für bessere Verständlichkeit, Stativhalterungen und kleine LED- Lampen zur besseren Ausleuchtung sind nur drei Sachen, die ich nutzen kann. Ein Hinweis an dieser Stelle: Das Livestreaming erfordert natürlich eine konstante Datennutzung. Bei LTE- Verbindung gehts natürlich auf mein Datenvolumen. Habe ich kein Unlimited- Tarif, sollte ich am Besten ein WLan- Netz nutzen.
Zwischenfazit an dieser Stelle: Für technische Neulinge oder für alle, die schnell Live gehen möchten, ist die App- Variante der Plattformen der einfachste Weg. Mit kleinen Gimmicks kann ich mein Stream technisch ein wenig aufbessern.
Softwarelösung auf einem Computer
Technisch anspruchsvoller wird es, wenn ich eine PC- Software nutzen möchte. Ich empfehle an dieser Stelle für technisch Interessierte die kostenlose “Open Broadcast Service”, kurz OBS, Software. Diese Software bietet mir die Möglichkeit verschiedene Quellen zu mischen und Einblendungen vorzunehmen. Aus dieser Software heraus kann ich dann zu meinem Zielort, Twitch, Periscope, etc., streamen. Ich habe in dem Programm die Möglichkeit Quellen auszuwählen und anzuordnen. Eine Quelle kann beispielsweise meine Webcam sein. Eine andere Quelle ist meine Computer- Oberfläche. Diese kann ich in einem “Monitor” beliebig anordnen. So kann ich mich zeigen und gleichzeitig eine Powerpoint Präsentation durchgehen. Zusätzlich möchte ich mein Firmenlogo einblenden, alles kein Problem mit dieser Software.

Diese Software bietet mir vielfältige Möglichkeiten. Das macht sie aber auch nicht gerade intuitiv. Für den schnellen Stream ist sie also nichts. Doch auf Youtube gibt es hunderte Tutorials zum Einrichten der Software. Mit ein bisschen Vorbereitung kann ich hier also schöne Streams, fast in TV- Optik, kreieren. Mit einem externen Wandler von HDMI auf USB, kann ich auch externe Kameras anschließen und so eine bessere Bildqualität erreichen. Camlink oder Blackmagic Design sind zum Beispiel Hersteller von solchen Wandlern.
Für den schnellen Stream ist diese Variante nichts. Möchte ich aber einen aufwendigen Stream mit Powerpoint und Einblendungen machen, dann ist das eine gute und vor allem kostenlose Variante. Technisches Interesse sollte hier vorausgesetzt sein und das ein oder andere Youtube- Tutorial als Vorbereitung sollten auch auf der ToDo- Liste stehen.
Streaming über externe Geräte
Vorweg möchte ich hier einen Hinweis geben: Dieses Feld ist ein riesengroßes. Ich versuche es in diesem Beitrag auf eine ganz simple Ebene herunter zu brechen, um es als eine weitere Variante darzustellen. Es gibt Geräte, die nehmen ein Videosignal, z.B. per HDMI, an und leiten es direkt zur Plattform, wie Youtube, weiter. Das heißt, dieses Gerät wird mit dem Internet verbunden. Das kann mit einem Ethernet- Lan- Kabel, mit Wlan oder LTE geschehen. Im Gerät selbst konfiguriere ich das Ziel und kann auf Start drücken. Die Box regelt dann alles weitere. Diese sogenannten Streaming Encoder schicken dann das Videosignal über das Internet zu meinem Social- Media- Account. Ich kann hier beispielsweise meine Spiegelreflexkamera anschließen. Wenn ich sowieso geübt im Umgang meiner Kamera bin, kann ich hier einen schönen Bildlook erzeugen und bin nicht auf die Kamera meines Handys angewiesen. Wenn ich sogar ein externes Mikrofon für meine Kamera habe, ist für den guten Ton auch gesorgt. Encoder gibt es zum Beispiel vom Hersteller Teradek. Hier schließe ich meine Kamera per HDMI an, verbinde das Gerät mit meinem Wlan und konfiguriere das Gerät direkt über ein kleines Display. Teradek bietet neben professionellen Encodern für den TV- Bereich auch Einsteigermodelle an.
Ein weiterer Anbieter solcher Geräte ist LiveU. Dieser Hersteller bietet mit seinen Geräten Videoübertragung per gebündelter LTE- Leitung an. Hauptsächlich für TV- Sender, aber es gibt mit der LiveU Solo auch ein Gerät für den “ambitionierten Hobbystreamer”. Warum erwähne ich das an dieser Stelle? Dieses Gerät kann mehrere Übertragungs- Leitungen bündeln. Im Besten Fall nutze ich zwei LTE- Karten, einmal Wlan und einmal eine Ethernetverbindung gleichzeitig. Sollte eine Leitung ausfallen, habe ich immer noch ein Backup. Und ich bin mobil mit diesem Gerät. Mit zwei LTE- Karten kann ich quasi durch die ganze Stadt laufen und dabei Live sein. Denn ich nutze die LTE- Netze. Habe ich z.B. eine Telekom- und eine Vodafone- Simkarte nutze ich beide Netze parallel. Sollte ein Netz schwächer sein, so übernimmt das andere mehr an Daten. Das reduziert natürlich die Gefahr, dass der Stream abbricht.

Die Variante mit externen Encodern ist zugegebenermaßen natürlich nichts für “mal eben live gehen” Sie ist eher etwas für aufwendigere Streams. Vielleicht sogar mit einem Bildmischer und mehreren Kameras. Für den einfachen Stream von zu Hause ist es nicht unbedingt nötig. Doch immer da, wo es aufwendiger wird, können solche Gerät eine gute Unterstützung sein. Denn ich muss mir keine Gedanken machen, ob mein Rechner abstürzt oder ob meine DSL- Leitung ausreicht. Technische Vorkenntnisse sind hier notwendig. Auch ist diese Variante am teuersten. Die Encoder kosten relativ viel Geld und bei einer LiveU Solo, oder einem anderen Gerät mit LTE- Nutzung, benötige ich entsprechende Tarife mit hohem Datenvolumen. Um nicht gleich ein Gerät kaufen zu müssen, kann man solche Technik auch mieten. Hier vermittle ich gerne an kompetente Verleiher weiter.
Fazit
Wir haben die einfache “In- App- Technik” gesehen, eine Softwarelösung und zum Schluss eine technisch sehr aufwendige Variante. Für jeden Fall gibt es eine passende Lösung. Eine pauschale Aussage zur Besten kann ich hier nicht treffen. Zu speziell sind die eigenen Wünsche und Anforderungen. Die “In- App”- Lösung würde ich für schnelle Streams empfehlen. Über Instalive oder Facebook kann ich so schnell meine Zielgruppe erreichen und interagieren. Schnell aus der Küche meines Burgerladens zehn Minuten online gehen und das heutige Angebot präsentieren. Fragen beantworten und fertig. Technisch super leicht und schnell realisiert. Die Softwarelösung bietet sich bei allem an, wo ich z.B. eine PowerPoint gleichzeitig präsentieren möchte. Mit Einarbeitung bekomme ich hier schicke Ergebnisse hin. Die Encoderlösung ist eher für aufwendigere Streams. Das können Gottestdienste oder Wohnzimmerkonzerte sein. Hier werden dann meistens auch mehrere Kameras eingesetzt. Technsich also sehr aufwendig. Das Wichtigste ist jedoch für alle Streams: Baue Interaktion mit deinen Zuschauern auf. Das ist der riesige Vorteil gegenüber dem klassischen Livefernsehen. Gehe auf Fragen deiner Zuschauer ein, begrüße sie mit Namen und sie werden dir treu bleiben.
Wir von Streaming Brothers stehen dir bei YouTube Fragen gerne zur Seite und bieten Training in diesem Bereich an. Solltest du Technik benötigen oder einen ganzen Stream mit externer Hilfe umsetzen möchten, vermitteln wir dir gerne unsere technischen Partner.
Kontaktiere mich am besten direkt Kim P. Hansen | kim@scholtenhansen.de
Auch kann ich dir unseren Podcast “die Streaming Brothers” auf Spotify und Apple Podcast empfehlen. In Folge 4 sprechen Jan Scholten und ich über genau dieses Thema.
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